Berlin, 28. und 29.11.2025 — Rathaus Tempelhof
Internationale Konferenz „Modernism # Progressive Heritage“

Im Rahmen der Triennale der Moderne 2025 und „ETOM – European Triennial of Modernism“ fand am 28. und 29. November im brutalistischen Anbau des Tempelhofer Rathauses die internationale ETOM2025pilot-Conference zum architektonischen und ideengeschichtlichen Erbe der Moderne des 20. Jahrhunderts in Europa statt.
Beteiligte
Zu den Akteuren auf dem Podium zählten etwa (alphabetisch v. l. n. r.):
Riin Alatalu, Ben Buschfeld, Franziska Bollerey, Lenka Burgerová, David Crowley, Kateryna Didenko, Thomas Flierl, Jasna Galjer, Jörg Gleiter, Jörg Haspel, Robert K. Huber, Ana Ivanovska Deskova, Monika Kicová, Wolfgang Knöbl, Andrea Londakova, Tino Mager, Ákos Moravánsky, Henrieta Moravčíková, Michał Murawski, Mária Novotná, Uta Pottgiesser, Wido Quist, Christoph Rauhut, Dumitru Ruso, Friedensnobelpreisträgerin Irina Scherbakova, Babrbara Szij, Hubert Trammer, Peter Winter sowie weitere weitere Partner*innen des ETOM NEB Lab.

Themen
In den Vor- und Beiträgen namhafter Expert*innen aus verschiedenen europäischen Ländern ging es um die Frage, wie das gebaute, kulturelle und gesellschaftliche Erbe der Moderne besser geschützt und „produktiv“ gemacht werden kann für gegenwärtige und zukünftige Herausforderungen. Hierzu wurden die Ideale der Moderne des 20. Jahrhunderts in Bezug zu aktuellen politischen Tendenzen in einzelnen Ländern Zentraleuropas gesetzt. Einerseits droht der Rückbau demokratischer und emanzipatorischer Standards, die mit dem länderübergreifenden reformorientierten Geist der Moderne verbunden sind und Kern des demokratischen Wertefundaments wurden. Gleichzeitig ist eine demokratische Gesellschaft die Basis für nachhaltigen Ressourchenschutz durch Kreislaufstrategien und den Stopp von umweltschädlichen Abrissen von zur Nachnutzung geeigneter Bausubstanz.
Anti-demokratische, rückwärtsgewandte und protektionistische politische Agenden existieren heute weltweit – und werden in Europa besonders durch den Krieg gegen die Ukraine deutlich. Anliegen der Veranstaltung war es, Werte und Risiken sowie Praxisbeispiele zu diskutieren, um gemeinsame Lösungen und Kooperationen auf europäischer Ebene zu stärken. Ein Fokus liegt hierbei auf dem „New Green Deal“ der Europäischen Union, mit dem die EU bis 2050 klimaneutral und resilienter werden soll.
Dies rückt die Wertschätzung, Nachnutzung und Transformation von Bestandsbauten in den Fokus, die Fachleute seit langem fordern. Die Konferenz richtete den Blick auf Bauten der späten Nachkriegsmoderne und des Brutalismus in Europa, die mit öffentlichen Angeboten in urbanen Nachbarschaften demokratische Werte und Teilhabe repräsentieren. Dazu passte auch der Ort der Veranstaltung, der Anbau des Rathauses in Berlin-Tempelhof – selbst ein Bau im Stil des Brutalismus – der im Rahmen der „Triennale der Moderne 2025“ und der „ETOM – European Triennial of Modernism“ für die Konferenz seine Türen öffnete.
Programm
triennale-der-moderne.de/2025/etom2025pilot-conference/
Kontext
Die englischsprachige länderübergreifende Konferenz bildete den Hochpunkt zum Abschluss der diesjährigen „Triennale der Moderne 2025„, einem überregionalen Festival zur Baukultur und Ideengeschichte der Moderne mit rund 70 Events Programm in Berlin sowie je einem Aktionswochenende in Dessau und Weimar. Die aus dem überregionalen deutschen Festival hervorgegangene Initiative einer „European Triennial of Modernism (ETOM)„, umfasst rund 40 Partner*innen aus 15 Ländern und ist ein offizielles Lab-Projekt des „New European Bauhaus“ (NEB) – genannt „ETOM NEB Lab„. Zwischen der „Triennale der Moderne“ im Jahr 2022 und 2025 haben in dem Netzwerk jährliche internationale Konferenzen in Berlin 2023 und Halle 2024 stattgefunden. Die Konferenz wurde von der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert und von dem Landesdenkmalamt Berlin sowie dem Bezirk Tempelhof-Schöneberg unterstützt.
Kuration und Organisation
Die Konferenz im Rahmen des ETOM 2025 pilot-Festivals wird präsentiert durch das ETOM NEB Lab. Die transnationale Kooperation wurde initiiert von BHROX bauhaus reuse / zukunftsgeraeusche vertreten durch Robert K. Huber sowie Ben Buschfeld von buschfeld.com und TAUTES HEIM – in Zusammenarbeit mit KÉK – The Hungarian Contemporary Architecture Center, ICOMOS International, docomomo International, Slovak Design Center und Estonian Academy of Arts.
Ausblick
Die nächste Konferenz des ETOM NEB Lab wird vom 21. bis 23. Oktober in Trenčín sein, der European Capital for Culture 2026 im Rahmen der Konferenz modernismrevisited2026.com